So 09 Okt, 2022 21:15
So 09 Okt, 2022 21:24
Mo 10 Okt, 2022 08:39
Mo 10 Okt, 2022 09:15
Mo 10 Okt, 2022 09:46
Mo 10 Okt, 2022 13:02

Werter Herr Wirsch,
durch einen glücklichen Zufall erhielt ich hier in Novo Amalia eine Ausgabe Eurer Zeitung. Da ich neue Leinwände brauchte, hatte ich einen Ballen Leinen bei einem Weber aus Strelasa bestellt. Dieser hatte den Stoffballen, zum Schutz vor der Feuchtigkeit auf dem Frachtschiff, in Zeitungspapier gewickelt. Daher erfuhr ich durch diese "Verpackung" davon, dass das Sklavenschiff "Schwarze Möwe" im Hafen Eurer Stadt liegt und die im Frachtraum befindlichen Sklaven von ein paar Hausfrauen mit Kleidung und Nahrung versorgt wurden. .
Vor ein paar Monden lag die "Schwarze Möwe" noch hier in Novo Amalia vor Anker. Und als sie eines Nachts unvermutet absegelte, waren hier in Novo Amalia und der Umgebung etliche Einheimische verschwunden. Auch meine liebreizende Gespielin und Muse Kalianaui gehört zu den Verschwundenen. Es ist davon auszugehen, dass sie allesamt als Sklaven von der Besatzung der schwarzen Möwe gefangen genommen wurden. Ihr könnt Euch vorstellen wie verzweifelt ich war und immer noch bin. Das Malen bereitet mir seither keine Freude mehr und meine Nächte sind einsam.
Nun meine Bitte: Könntet Ihr oder einer eurer Mitarbeiter auf der schwarzen Möwe bei den Gefangenen nachsehen, ob eine Kalianaui unter ihnen ist? Wenn ja kauft meine Kali (so nenne ich sie immer) frei - egal welche Summe Ihr dafür auslegen müsst, ich zahle Euch den Betrag mittels Kreditbrief sofort zurück und lege gerne noch eine Belohnung für Eure Mühe obenauf. Hauptsache meine Muse kehrt zu mir zurück.
Ein sehr unglücklicher Paolo Gogohoin
PS: Eine Zeichnung die ich von Kali angefertigt habe liegt diesem Briefe bei.
"Meine Muse Kali"
Paolo Gogohoin


Di 11 Okt, 2022 13:26



Heda! In eurem Kurier war ja die Meinung aller gefragt. Also auch von einem wie mir.
Ich finde die Wilden sollten als Wanderzirkus durchs Land ziehen. Wenn sie einfach wieder zurückgeschickt werden, hat Vellhafen ja garnichts davon. So haben wir mehr gute Unterhaltung in der Gegend.
Werter Zeitungsmann. Bin eine einfache Frau. Aber die Wilden dauern mich. Der Stadtrat aus dem Villenviertel hat gut reden. Der kennt das nich, wie sich das anfühlt, wenn man unfrei ist. Ich kenne das. Mein erster Mann hat mich im Haus gefangengehalten und behandelt wie neHaussavinHaussklavin. Aber dann ist er, Nergas sei Dank, nach einem guten Essen, was ich ihm kochen musste, plötzlich und unerwartet verstorben. Da war ich frei. Und heute hab ich einen guten Mann. Also sollen auch die braunhäutigen Männer, Frauen und Kinder frei sein.
An die Redaktion! Die Wilden sollen sich Arbeit suchen und dann der Stadt zurückzahlen was sie die Stadt gekostet haben. Für die anderen Kosten aus der Entführung von dem kleinen Kind können sie ja nichts, das soll die Stadt vom Eigner der schwarzen Möwe anfordern.
Könnte auch ein paar Sklaven brauchen. Die Arbeit wächst mir über den Kopf. Also Gesetz ändern und ab auf den Markt damit. Ich wette die sind so schnell verkauft, so schnell kann man gar nicht gucken.
Freiheit! Freiheit! Ist das einzige was zählt!
Wilde Weiber wollen wir! Weil wilde Weiber wirklich wichtig wären, während weiße Weiber wenig wirksam wuseln.
... die Wilden in die Freiheit entlassen und so diese wollen sollen sie in Vellhafen bleiben. Arbeit gibt es hier genug!
In die Freiheit entlassen! Dadurch das Sklavenhandel in Vellhafen nicht erlaubt ist, ist es indirekt auch Sklaverei.
Wieso die armen Wilden in die Freiheit entlassen? Dies würde die doch hoffnungslos überfordern! Aus Erfahrung weis ich das ehemalige Sklaven nichts mit der Freiheit anzufangen wissen! .... Sklaven wie diese werden in Al´Unfalat mit 1.000 Gulden je Stück verkauft.
Jeder Mensch in Vellhafen soll seine Freiheit genießen und so auch die armen Männer und Frauen. Jedoch haben auch sie sicher ihre Familien zuhause also sollte es ihnen freigestellt werden ob sie ihr Glück hier versuchen wollen oder ob sie ein Schiff in ihre Heimat besteigen wollen.
Sehr verehrter Redakteur, das höchste Gut eines menschlichen Wesens ist dessen Freiheit und ich finde, wer diese nicht durch eigene Schuld verwirkt, hat ein göttergebenes Recht darauf. Unabhängig von seiner Hautfarbe, Herkunft, Neigung oder sonstigem. Ich bin also dafür den Menschen von dem Schiff die Freiheit zu schenken und sie ihr Glück in Vellhafen versuchen zu lassen. Ich bin bereit für jeden Einzelnen einen Betrag von 100 Gulden pro Person zu spenden, damit die armen Menschen sich eine Existenz aufbauen können.
Der Umgang mit den Wilden, die als Sklaven verkauft werden sollten ist ein schlimmes Vergehen! Doch jedem Wilden 100 Gulden oder mehr geben? Wo sind wir denn hingekommen, dass fremde Wilde, die von weit her kommen und wahrscheinlich noch nicht einmal Geld kennen, wie wir zivilisierte Menschen mehr Zuwendung bekommen als das einfache Bürgertum von Vellhafen? 100 Gulden! Davon nährt eine einfache Familie ihre 10 Kinder ein ganzes Jahr lang! Wer gibt uns 100 Gulden und schöne Kleidung? Und wir haben nicht nur unter Deck gehockt und uns herumfahren lassen! Nein, wir arbeiten Tag für Tag hart für unseren Lebensunterhalt! Mein Mann ist in der See geblieben und seither versuche ich unsere Kinder ohne ihn durchzukriegen! Und niemand gibt mir einfach so Gold! Sollen die Wilden erstmal lernen zu arbeiten bevor sie mit Gold überschüttet werden! Eine verärgerte Bürgerin Vellhafens
Die armen Geschöpfe. Haben die keine Götter, die ihnen helfen können? Ich weiß auch nicht was man mit denen machen soll. Das hat der Stadtrat sich einfach gemacht. Sind die nicht dafür da solche Entscheidung zu treffen und werden dafür auch gut entlohnt! Und nun sollen wir es entscheiden. Eine Frechheit ist das! Jawoll!
Solange die Damen von Haus- und Landfrauenverein die Wilden so gut versorgen, wollen die sicher auch gar nicht frei sein! Mir schenkt auch keiner Kleidung und Trank und Speis! Freiheit für die Armen in Vellhafen, nicht für die Wilden.
Lasst sie einfach frei!

Werter Herr Wirsch,
wie freue ich mich, Euch berichten zu können, dass ich heute die Dame Kalianaui ausfindig machen konnte. Als ich in der Halle ankam, eilte eine junge Dame zu mir, die mir schon in den vergangenen Tagen immer bei den Behandlungen geholfen hat. Dank ihrer Hilfe konnte ich mich auch mit den wenigen Verletzten und Kranken gut verständigen, die des Imperial nicht mächtig waren. Die junge Dame fiel mir auf weil sie ausnehmend hübsch ist und außer Imperial auch Aurento sprach, einer Sprache, die ich während meiner Studien in Auretanien bei den berühmten Medici und Heilern dort erlernte und aus der die meisten medizinischen Fachbegriffe stammen.
Sie hat sich mir bereits am ersten Tag als Kali vorgestellt und hätte ich den Kurier heute nicht nur in meiner Manteltasche stecken gehabt, sondern bereits gelesen, hätte ich natürlich gewusst, dass meine freundliche Helferin der vergangenen Tage die gesuchte Muse des Künstlers sein muss. So aber habe ich sie nach einer Kalianaui gefragt und war sehr erstaunt als anfing lauthals zu lachen. Ich wollte dann wissen, was so lustig sein und sie antwortet schlicht mit "Ich bin Kalianaui, genannt Kali."
Sie erzählte mir dann die ganze Geschichte ihrer Gefangennahme durch die Sklavenhändler, die sie in ihrer eigenen Hütte, die unmittelbar neben jener liegt, die Paolo Gogohoin dort in Nova Amalia bewohnt, in der Nacht überfallen haben. An Händen und Füßen gefesselt und geknebelt habe man sie mit einem Ruderboot zur Schwarzen Möwe verbracht und dort in den Laderaum verfrachtet.
Weiter meinte sie, sie möge zwar den Paolo sehr gerne, sei aber nicht an diesen gebunden. Seitdem sie mit ihm ein wenig "Schmusi-Schmusi" gehabt habe, was bei ihrem Volk eine ganz normale Sache wäre, wie Essen und Trinken, scheine Paolo sie als seine Frau zu betrachten. Dabei habe man sich doch noch nicht vor ihren Göttern am heiligen Wasserfall verbinden lassen und auch vor Paolos Göttern habe sie kein Eheversprechen abgelegt. Sie wünsche sich frei zu sein und möchte gerne zunächst hier leben.
Mein Orden, die Vereinigten Antamarischen Medici, haben Frau Kalianaui Obdach im Ordenshaus und Arbeit im Hospital angeboten. Wenn der Stadtrat einer Freilassung zustimmt, was ich persönlich sehr hoffe, möchte Kali unser Angebot annehmen.
Möge Lhaja Euch behüten
Adrian Hilfreich


Mi 12 Okt, 2022 13:38

Sehr geehrter Herr Wirsch,
Als begeisterter Leser Eurer Zeitschrift möchte ich mich über die immer mehr ausufernde Berichterstattung eines tumben Ballspieles beschweren. Diese unkultivierte Sportart, Einnetzen genannt, ist eine das Volk verdummende und von wichtigen kulturellen Veranstaltungen abhaltende, proletarische Art und Weise der Vergnügungssucht. Was ist aus Konzerten der Vellhafener Philharmoniker, aus den lieblichen Gesängen der Fischerchöre oder der Poesie eines dell Andante geworden? Ich fordere vehement eine Rückkehr zum alten Stil der Berichterstattung ohne jenen Sport des Pöbels und mit mehr Kulturkolumnen.
Rhallond Daminovicz der Jüngere
Conte della Chorphys
Intendant zur groszen Bühne
Zum 30.ten Ahnenmond wird der Orden "Die Hände des Schicksals" einen "Tag der offenen Türen" veranstalten. Es werden kleine Festlichkeiten und Spiele stattfinden. Den Besuchern erwarten Verköstigungen und eventuell auch einige Überraschungen durch die Spiele.
Gorian von Norbrak
Rätsel 1 Mutter Antamar und ihre Kinder
Mutter Antamar hat vier Kinder:
Das erste Kind ist unersättlich und frisst unaufhörlich alles, was es bekommen kann.
Das zweite Kind ist meist kühl, wendig und ist mit Händen kaum zu packen.
Das dritte Kind liegt Tag und Nacht regungslos da.
Das vierte Kind ist unsichtbar.
Wie heißen die vier Sprösslinge von Mutter Antamar?
Lösung: Feuer, Wasser, Erde, Luft
Es sind die vier Elemente
Rätsel 2 Kinderleicht!
Der Lehrer Silvanus Hempel, ein Kenner der Mathematik, grübelt tagelang an einem Rätsel, welches ihm ein ehemaliger Schüler zukommen ließ:
73920 = 2
12681 = 3
80986 = 7
66308 = 5
21214 = 1
46809 = ?
Als er nicht auf die Lösung kommt, geht er zu einem Freund. Auch dieser bringt Kindern in der Schule das Rechnen bei. Aber der Freund kann ihm auch nicht nicht helfen, trotz langen Nachdenkens und Tüfteln an dieser Aufgabe. Lehrer Hempel ist sehr verärgert darüber, dass er diese Aufgabe nicht zu lösen vermag, Wie steht er da vor seinem früheren Schüler? Aber als sich schon anschickt, dem Schüler zu schreiben und seine Niederlage einzugestehen, stürmen seine drei Kinder am Nachmittag in des Vaters Studierstube. Sie sehen das Pergament mit dem Rätsel auf dem Tisch, beraten sich kurz und präsentieren dem Vater ein Ergebnis. Der fasst er sich an den Kopf und ruft laut: "Heureka! Das ist es!"
Lösung: Die Lösung besteht darin, die durch die Ziffern umrandeten Bereiche zu zählen. Eine 8 hat zwei solche Bereiche. Die Zahlen 4, 6, 9 und 0 haben je einen Bereich. In der Zahl 46809 gibt es genau sechs solcher Bereiche.
Oder, wie es ein Einsender der richtigen Lösung noch treffender ausdrückte: Es geht hierbei um die Löcher in den Zahlen. In 46809 sind sechs Löcher.
Gewinner:
Talinda - eine richtige Lösung 200 Gulden
Yamamoto Hideyoshi - eine richtige Lösung 200 Gulden
Schatzm. Kunthul - zwei richtige Lösungen 500 Gulden
Trautmann zwei richtige Lösungen 500 Gulden (der Gewinn soll an ein Vellhafener Waisenhaus gespendet werden)
Gobosch Sohn des Grasam - zwei richtige Lösungen 500 Gulden
Wir gratulieren den Gewinnern und bitten um Mitteilung an Harmi Wirsch wegen einer Barauszahlung in Vellhafen oder Faelughaven. Alternativ kann die Auszahlung per Kreditbrief gewählt werden, allerdings gehen die Gebühren (20% - Abholung bei allen Niederlassung der Imperialen Handelsbank oder 30% bei allen Banken antamarweit) zu Lasten des Gewinners und werden automatisch von Gewinn abgezogen.
Do 13 Okt, 2022 12:58

"Werter Vorsitzender, werte Kollegen Stadträte,
niemals hätte ich gedacht, dass unsere Bürger sich entscheiden, den Wilden die Freiheit zu schenken! Die Bürger in meinem Villenviertel, von denen, wie ihr alle wisst, die meisten dem Adel und der gehobenen Bürgerschaft angehören, sind ebenso enttäuscht. So mancher hatte sich bereits einen Sklaven ausgesucht und reservieren lassen. Jetzt muss ich den Herrschaften dieses Gold zurückerstatten!" Er räuspert sich. " Das ist höchst ärgerlich! Aber nun denn, es ist wie es ist." Er verschränkt die Arme und lässt sich dann wieder auf seinem Platz nieder.![]()
"Werter Herr Vorsitzender, werte Stadträte,
Der Wunsch nach Freiheit hat gesiegt! Nicht von ungefähr haben wir das Gesetz, dass Sklavenmärkte in unserer Stadt verbietet und unsere Bürger davor schützt selbst versklavt zu werden. Diese armen, aus dem Südmeer hierher verschleppten Menschen sprechen unsere Sprache und sind arbeitswillig. Wer sind wir, ihnen das zu verwehren? Zumal unsere Handeltreibenden und Handwerker händeringend nach Arbeiter suchen! "
Hein Jasper reckt seine linke Hand hoch.
"Mein Dank gilt allen Bürgern die an der Befragung teilgenommen haben für diese kluge und umsichtige Entscheidung, die - von der Besatzung der schwarzen Möwe ausgesetzten - Menschen in die Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben zu entlassen!"
"Werte Herren, die Dame!
Bevor wir nun zur Abstimmung schreiten, noch ein paar Worte. Die Bürgerbefragung war ein Versuch. Wir sind nicht an das, zugegeben auch für mich überraschende, Ergebnis gebunden. Wir können und sollten so entscheiden, wie es vorteilhaft für Vellhafen ist."Stadtratsvorsitzender Kapitän a.D. Hein Verhaven
"Die Verschleppten aus dem Südmeer sind sofort freizulassen. Die alte Lagerhalle können sie noch bis zum Ende des Ahnenmondes als Schlafstatt nutzen, sind aber gehalten, sich umgehend anderweitig um ein Quartier und Arbeit zu bemühen. Die Vereinigung Antamarischer Medici hat sich bereit erklärt alle Verletzten und Verwundeten in ihrem Hospital aufzunehmen. Der Gefährtin des Malers Paolo Gogohoin und ein paar arbeitsunfähigen Frauen mit Kleinkindern bieten sie Obdach in ihrem Ordenshaus. Der Stadt entstehen dadurch keine weitere Kosten." .


"Ich wurde zu dem Bild inspiriert als ich vor ein paar Monden diese Stadt hier besuchte. Als mein Schiff gerade im Hafen anlegte lief ein großer Mann, völlig nackt nur mit einer Goldkette um und einem Speer bewaffnet, den Hafenstieg entlang. Ich machte mir Skizzen und kaum war ich wieder daheim, habe ich das Werk begonnen und nun vollendet, Ich freue mich sehr, es nun hier, wo der Ursprung des Bildes liegt, auch erstmals ausstellen zu können."


Fr 14 Okt, 2022 13:32



"Wenn ein Alchemist meine Motivation in Flaschen abfüllen und verkaufen würde, dann käme der Mann dafür in den Kerker!"

"Ganz abgesehen davon, dass auch Maamorasch solch ein nacktes Herumwandeln nicht gutgeheißen hätte: Wenn das nun Mode wird kann ich meinen Laden schließen! Sperrt diese Verrückten ein bis sie Vernunft annehmen und sich ankleiden. Nicht, dass sie noch andere zu solch wahnwitzigem Tun verleiten."

Sa 15 Okt, 2022 14:57



Ich besuchte den Künstler in dem berühmten Künstlerdorf in Nova Amalia weil ich ein Bild für meine Frau, die eine große Verehrerin des Malers ist, erwerben wollte. In meinem Gepäck war die Ausgabe des Kuriers, in dem ein Medicus berichtete, dass sich die Muse des Malers, eine gewisse Kalianaui in Vellhafen befindet und beabsichtigt dort zu bleiben. Ich hatte den Bericht nur überflogen und mir nichts dabei gedacht, mir war die Vorgeschichte nicht bekannt.
Der Maler war zunächst sehr gastfreundlich und bot mir eine Erfrischung an. Als wir so vor seiner Hütte saßen und genüsslich ein alkoholische Mischgetränk mit Strohhalmen aus einer Kokosnuss schlürften, reichte ich Herrn Gogohoin das Exemplar des Kurier.
Nun passierte etwas Seltsames! Paolo Gogohoin las angespannt den Kurier, dann sprang er auf, raufte sich die Haare, raste in die Hütte und kam schließlich mit einem riesigen Speer wieder heraus und schrie, wie von Sinnen: "Ich bringe ihn um! Diesen Medicus bringe ich um! Was fällt dem ein meine Kali unter seinem Dach wohnen zu lassen, statt sie auf das nächste Schiff, welches zu mir segelt, zu setzen? Ich bringe ihn um. Ich reise nach Vellhafen und bringe ihn um und hole meine Kali heim. Der muss ihr den Kopf verdreht haben."
Während dieses Auftritts stach er mit dem Speer immer wieder los, als wollte er einen unsichtbaren Gegner aufspießen. Als sein Blick auf mich fiel, ging er tatsächlich auf mich zu und ich betete schon ein Stoßgebet zu sämtlichen Göttern, dass dieser durchgedrehte Mensch mich doch bitte nicht angreifen möge, aber er rammte den Speer vor mir in den Sand und schrie wieder: "Ich bringe ihn um. Hilfreich? Ich geb dem hilfreich den Todesstoß, diesem Verführer. Verführt haben muss er meine Kali, er schreibt ja sogar er findet sie ausnehmend hübsch! Schmusi-Schmusi habe sie mit mir gehabt, aber sie sei nicht meine Frau? Ich geb dem Schmusi-Schmusi mit dem Speer, diesem Quacksalber, wer weiß ob das überhaupt ein richtiger Medicus ist?"
So ging das noch ewig und er war leider auch nicht mehr bereit, mir eines seiner Bilder zu verkaufen. Stattdessen bat er mich zu gehen, er müsse sich reisefertig machen. Sie sollten den Medicus also vorwarnen. Herr Gogohoin will seine Muse höchstpersönlich bei ihm abholen.

So 16 Okt, 2022 11:41






AUFGABE 1 - Kutschfahrt
In Vellhafen steht eine Kutsche, die den Gästen unserer Stadt Fahrten zum nahegelegenen Stadtpark anbietet. Ein Einzelfahrschein kostet fünf Thaler, eine Tageskarte einen Gulden.
Ein dem Kutscher unbekannter Mann tritt heran und gibt ihm wortlos einen Gulden. Der Kutscher händigt dem Fahrgast umgehend eine Tageskarte aus. Warum? Woher wusste der Kutscher, dass der Mann eine Tageskarte (und keine Einzelkarte) wollte? Hinweis: Der unbekannte Mann hat keine Begleitpersonen dabei, er verständigt sich nicht mit Zeichen mit dem Kutscher und ist überhaupt zum ersten Mal in Vellhafen.
AUFGABE 2 - Alles alter Wein oder was?
Im Weinkeller des Bau- und Schatzmeister Kunthul zu Vellhafen lagern in einem der kleineren Kellerräume 200 Flaschen Wein. 99% davon sind mit "Altem Wein" gefüllt, der Rest mit "Vino Nobile di Vinodulcina".
Wie viele Flaschen seines alten Weins muss Baumeister Kunthul trinken, damit sich der Anteil des alten Weins auf 98% vermindert?

Mo 17 Okt, 2022 13:11




Da waren wilde Orks, ein Trupp, ein schlimmer,
sorgten beim Gegner für Gewimmer,
Sie fingen einen Menschen ein
und auch ein grimmig Zwergelein.
Sowie 'nen Elf mit seinem Bogen,
haben sie an Land gezogen.
Der Ork-Anführer sprach zu den dreien:
"Wenn ihr euch selbst wollt befreien,
ihr müsst tun drei Dinge schwer,
schafft ihr's nicht, lebt ihr nicht mehr.
Schafft ihr jedoch alle drei,
dann lass ich euch tatsächlich frei!"
"Das erste Ding: Ihr müsst viel saufen,
und dann ohne lang' verschnaufen,
das zweite Ding: 'nem Bär die Pranken brechen,
das sein sehr schwer, ich kann versprechen.
Das dritte Ding: Ihr kriegt ein Jüngferlein,
nach eurem Besuch sie darf keins mehr sein!
Also was ist? Wollt machen ihr?
Dann geht in diese Zelte hier!"
Der Elf strafft sich, steht und geht
ins erste Zelt mit 'nem Fass Met.
Er säuft und säuft, kein Met gewöhnt,
Wankt halbtot raus, er kotzt und stöhnt.
Die Orken kennen kein Erbarmen,
erschlagen ihn, den Elf, den Armen.
Der Mensch, ein großer Kriegersmann,
versucht das Met und sieh mal an:
Es geht! Er torkelt zwar, aber er steht.
Die Ork-Anführer nickt und sagt: "War schwer,
nun noch schwerer, geh zum Bär!"
Der Mensch geht rein ins Zelt zum Bär,
doch raus, das kam er nimmer mehr!
Er wurde daraus tot geborgen,
nun ist er ledig aller Sorgen.
Nun geht der Zwerg ganz siegessicher,
ins Zelt zum Met, mit viel Gekicher.
Säuft alles aus, kommt winkend 'raus
und erntet von den Orks Applaus.
Nun zu Ding zwei, dem Bären,
den will der Zwerg nun auch beehren,
die Orken sehen das Zelt wild schwanken,
Nicken, sind ganz in Gedanken an die starken Bärenpranken.
Dann Ruhe und als wär's das normalste auf der Welt,
kommt 'raus der Zwerg, ganz unversehrt aus dem nun stillen Bärenzelt,
"Das wär' geschafft, es war recht schwer,
doch schafft mir nun die Jungfer her,
Muss ihr doch noch die Arme brechen,
Dann bin ich frei, so lautete euer Versprechen!"

Mo 17 Okt, 2022 22:45
Di 18 Okt, 2022 12:55






