So 26 Feb, 2023 19:18
Herrschaft und Politik
Das Heilige Kaiserreich umfasst eine komplexe Mischung aus unterschiedlichsten Institutionen, Ständen, Gilden, Gesetzen und Kulturen. Sie alle teilen dabei allerdings einige wesentliche Merkmale:
Die Unterordnung unter kaiserliche Herrschaft, Verwendung des Imperial als etablierte Verkehrssprache, Akzeptanz bzw. Verehrung des Kaiserlichen Pantheons und einige gemeinsame kulturelle Eigenarten. Trotz aller regionalen Unterschiede gehören hierzu im gesamten Kaiserreich insbesondere Gesetzestreue, umtriebige Handelstätigkeit, Anerkennung einer (unterschiedlich stark ausgeprägten) hierarchischen Gesellschaftsform, sowie ein allgemeines Zugehörigkeitsgefühl zu lokaler Herrschaft und Reich gleichermaßen.
Oberhaupt
Unumstrittenes Oberhaupt und oberstes Regierungsorgan des Heiligen Kaiserreiches ist der Kaiser. Dessen herausragende Stellung basiert auf drei zentralen Säulen: Dem Primat der iatans-gefälligen Investitur, einer starken eigenen Machtbasis und der kulturellen Verwurzelung des Kaisertums als identitätsstiftendes Element im gesamten Kaiserreich.
Staatsform
Aufgrund der enormen Komplexität politischer Kompetenzen kommt einem starken, autoritären Kaisertum als zentralem Bezugspunkt entscheidende Bedeutung zu. Der Kaiser verfügt über absolute Entscheidungsfreiheit, außer in Fragen von Kriegs- und Friedenserklärungen, sowie Steuererhebungen und einigen Bereichen der Gesetzgebung in Gliedstaaten, Freien Städten und kirchlichen Lehen.
In formeller Hinsicht bildet die Staatsform des Kaiserreiches eine Synthese aus zentralistischem, autoritärem Kaisertum und als Gegengewicht fungierenden Privilegien von Adel, Klerus, Gilden, freien Städten und einigen speziellen Gliedstaaten bzw. Protektoraten.
Elemente absoluter Monarchie werden so de facto begrenzt durch realpolitisch-ökonomische Zwänge (Staatskasse, Heereskosten, Volatilität von Steuereinnahmen), sowie das konkurrierende Machtstreben unterschiedlicher Institutionen. Diese sind zwar dem Kaisertum klar untergeordnet (mit weitreichenden Ausnahmen der Kirchen), suchen aber sowohl diesem als auch anderen Institutionen gegenüber ihre Kompetenzen und Freiheiten zu schützen und teilweise auszubauen.
Ein typisches Beispiel für dieses “Spiel der Machtbalance unterhalb des Kaiserthrons” ist das Verhältnis von Klerus und niederem Adel, welche regelmäßig Streitfragen über die Vergabe und Nutzungsrechte von Lehen diskutieren. In seltenen Fällen kommt es hierbei sogar zu Fehden, welche die Intervention eines Landesherren erforderlich machen.
Da die Kaiserwürde nicht erblich ist, erfolgt nach dem Ableben des Kaisers die Wahl seines Nachfolgers durch Zusammentritt des Großen Reichstages. Dieser Prozess erstreckt sich normalerweise über mehrere Wochen, da aus allen Teilen der Kaiserreiches wahlberechtigte Würdenträger in die Reichskapitale Eodatia anreisen. Zugleich ist es im Interesse des regierenden Kaisers, schon zu Lebzeiten einen potentiellen Nachfolger aufzubauen.
Aus diesem Grunde werden oft leibliche Nachfahren (insbesondere erstgeborene Kinder) mit dem Ziel ausgebildet, zum nachfolgenden Kaiser gewählt zu werden. Regierende Kaiser verwenden erwartungsgemäß Mittel wie Geldgeschenke oder Titelvergaben als Mittel, wahlberechtigte Mitglieder des Großen Reichstages entsprechend zu beeinflussen. Die hieraus resultierenden dynastischen Verhältnisse sind dementsprechend wiederkehrend Gegenstand politischer Ränkespiele, Verschwörungen und Konkurrenzverhältnisse.
Organe
Neben dem Kaisertum als zentralem politischen Organ des Kaiserreiches existieren eine Reihe Institutionen unterschiedlicher Zusammensetzung, Einflussbereiche und legislativer Kompetenzbereiche.
(Ausgestaltung der Organe folgt nach Diskussion der vorhergenenden Elemente)
- Der Hohe Reichsrat (...) (Kernidee: höchstes, beratendes Gremium des Kaisers)
- Der Große Reichstag / Reichstag (...) (Kernidee: Umfassende, seltene Versammlung alle höheren Würdenträger des Reiches)
- Der Kleine Reichstag / Reichstag (Kernidee: Regelmäßige Versammlung wechselnder Würdenträger zur Ausgestaltung des legislativen Prozesses)
- Der Ständerat / Der Ständetag (Kernidee: Dauerhafte Vertretung bürgerlicher Stände (und reichsfreier Städte), um Interessen gegenüber Adel und Kirche zu vertreten)
- Die Gildenräte (...)
- “Milizparlamente”
Mo 27 Feb, 2023 10:29
Mi 01 Mär, 2023 12:06
Fr 03 Mär, 2023 22:57
Unumstrittenes Oberhaupt und oberstes Regierungsorgan des Heiligen Kaiserreiches ist der Kaiser.
Sa 04 Mär, 2023 09:37
Kuo hat geschrieben:Unumstrittenes Oberhaupt und oberstes Regierungsorgan des Heiligen Kaiserreiches ist der Kaiser.
Ich fände es besser, wenn das nur "weitgehend unumstritten" ist. Das lässt mehr Raum für ZBs und Questen (z.B. eine Expedition, die das verschollene Testament Lucians finden soll, in dem angeblich steht, dass das Kaisertum nur der Übergang zu einer Theokratie sein soll).
Kuo hat geschrieben:Auf welchem politisch/technologischem Stand befindet sich denn das HKR? Ich habe es mir immer spätmittelalterlich vorgestellt, also ca. 1250 bis 1500 unserer Zeitrechnung. In diesem Fall bin ich mir nicht sicher, ob ein etabliertes permanentes Beratungsgremium, wie der Hohe Reichsrat, wirklich schon stimmig ist. Der immerwährende Reichstag des Hl. Römischen Reichs entstand erst Mitte des 17. Jahrhunderts und auch das eher aus der Not heraus. Daher folgender Vorschlag: Der Reichsrat wird eigentlich nur bei Bedarf einberufen. Der momentane Kaiser möchte das jedoch ändern, und ein ständiges Gremium daraus machen. Daher finden derzeit umfassende Umbauarbeiten am Hof statt, um überhaupt ersteinmal Platz für die Gesandten samt Familien und Bediensteten zu schaffen. Damit sind dann natürlich auch viele Intrigen verbunden: Wer wird Gesandter? Wer bekommt die besten Räumlichkeiten und wer wird außerhalb des Hofs einquartiert? Welche Gebäude werden geschliffen, um den Hof erweitern zu können? Wie verändert sich die Stadt, wenn sich plötzlich 15 wohlhabende Familien aus allen Teilen des Reichs ansiedeln? Ich denke, das könnte interesante Aufhänger für Gerüchte, ZBs und Questen bieten.
Kuo hat geschrieben:Zusätzlich könnte ich mir vorstellen, dass auch die Freien Flusstäler, die Eisenzwerge und Mandoran einen Gesandten nach Eodatia schicken (quasi als Botschafter, nicht als Teil des Hohen Reichsrats).
So 05 Mär, 2023 16:06
Mo 06 Mär, 2023 09:34