Spoiler:

<p>Nachdem du deinen Weg über mehrere Brücken und durch die verwinkelten Gassen des Stadtteils gefunden hast und schließlich den Großen Kanal erreichst, erwartet dich ein Anblick, der dich wie unzählige Reisende vor dir in Erstaunen versetzt. Unter den prunkvollen Palästen der Adeligen und Kaufleute, die sich neben kleineren Tempeln zu beiden Seiten des Kanals aneinander reihen, gibt es ein Bauwerk, das eine besondere Anziehungskraft ausübt und das du sofort als den Glastempel des Aiagos erkennst. Die mit Wellenmustern geschmückten Außenmauern schimmern bläulich und reflektieren das Glitzern des Sonnenlichts auf dem bewegten Wasser des Kanals.</p>

<p>Als du das mit kunstvollen Reliefs von Meereskreaturen verzierte Portal durchschreitest, betrittst du eine andere Welt: Im Halbdunkel der großen Halle des Tempels flimmert das durch Lichtschächte in den Kuppeln einfallende Tageslicht auf den blauen und türkisfarbenen Wänden und Säulen und wird von mannsgroßen, geschliffenen Glaskugeln unter der Decke und von unzähligen Wasserspielen zurückgeworfen, wodurch alles in ständiger, sanfter Bewegung zu sein scheint. Du hast das Gefühl, in die Tiefen der Meere einzutauchen.</p>

<has attribute="profession_id" val="183">
<success>
<p>Plötzlich überwältigt von der spürbaren göttlichen Präsenz sinkst du auf die Knie. Auf deinen Reisen magst du dich in manchen Situationen Aiagos nicht sehr nahe gefühlt haben, in diesem Moment weißt du jedoch wieder genau, wieso du sein Geweihter geworden bist. Volllkommen still und ergriffen nimmst du die Wirkung deines Gottes in dich auf. Erst als du am veränderten Licht bemerkst, dass es bereits später Nachmittag sein muss, erhebst du dich wieder.</p>
</success>
<failure>
</failure>
</has>

<p>Bei deiner weiteren Erkundung des Tempels findest du überall das gesegnete Element des Aiagos: Wasserläufe ziehen sich durch die kleineren seitlichen Hallen und vereinen sich mit tiefen Bassins, Wasserspeier stoßen kristallklare Ströme aus und dich umhüllt ein ungemein sanftes und beruhigendes Gluckern und Plätschern. Selbst vom Hauptaltar rinnen Wasserbächlein herab. Der Boden der großen Halle birgt das größte Wunder dieses Bauwerks: Nicht nur sieht er aus wie die Meeresoberfläche, an mehreren Stellen ist er sogar aus massiven, durchsichtigen Glasquadern gefertigt, die den Besuchern des Tempels einen Blick in die Unterwasserwelt der Lagune gewähren. Du trittst vorsichtig auf einen der Quader, und würdest du nicht das feste Glas unter den Füßen spüren, hättest du das Gefühl, über das Wasser zu laufen. Unter dir tummeln sich Fische und tanzen zarte Pflanzen in der Strömung. Im Gegensatz zu dem, was du sonst in den Kanälen der Stadt gesehen - und gerochen - hast, ist das Wasser hier vollkommen sauber. </p>

<p>Du lässt diesen Ort noch eine ganze Weile länger auf dich wirken, bevor du dich wieder dem Portal zuwendest. Vorbei an mit Gulden und sogar Perlen und Edelsteinen gut gefüllten, gläsernen Truhen, die davon zeugen, dass gerade auch die reichen Händler und Kauffahrer Venlonas Aiagos' Segen erbitten, verlässt du den Tempel und stehst wieder mitten in der vor Geschäftigkeit brummenden Stadt.</p>

Spoiler:

<p>Nun stehst du vor dem Dogenpalast, der sich als Zeichen von Macht, Reichtum und Eleganz am Rande der großen Piazza Centrale befindet. Ein Symbol für das Selbstbewusstsein der stolzen Merkantilen Republik!</p>

<p>Schon von außen beeindruckt der Palast durch seine feinen Säulen und kunstvollen Arkaden, die dem massiven Bauwerk eine ungewöhnliche Leichtigkeit verleihen. Verspielte Statuen und Zinnen ragen in den Himmel Venlonas. Reliefs erzählen von der Geschichte der Freien Stadt. Du hörst mit, wie ein in feines Tuch gekleideter Mann ein paar Schritte neben dir einer Gruppe aufmerksamer Zuhörer erklärt, dass an dieser Stelle einst ein einfaches Kastell der ersten Siedler stand - ein bescheidener Anfang, aus dem nach und nach dieses prunkvolle Bauwerk entstand, das Ergebnis unzähliger Erweiterungen und Ausschmückungen, die doch wie aus einer Hand wirken.</p>

<p>Doch der Dogenpalast ist mehr als ein architektonisches Wunderwerk. Im Inneren schlägt noch immer das politische und kaufmännische Herz Venlonas. Hier residiert und empfängt das Oberhaupt der Freien Stadt. Hier wurden und werden die Entscheidungen getroffen, die Venlona den unermesslichen Wohlstand brachten, der dich auf Schritt und Tritt staunen lässt.</p>

<p>Da sich leider an jedem Eingang, der in den Palast oder in einen der Innenhöfe führt, die polierten Hellebarden der Gardisten unmissverständlich vor dir kreuzen, musst du es bei der Besichtigung von außen belassen.</p>

Spoiler:

<p>Du stellst dich in die Nähe des Glockenturms im Zentrum der Piazza Centrale, diesem lebendigen Herzstück der Stadt. Der riesige, rechteckige Platz erstreckt sich rundherum, ein weites Areal, das an den Großen Kanal angrenzt. Der mächtige Dogenpalast überblickt selbstbewusst den Platz, aber die anderen Bauwerke stehen ihm in ihrer Wirkung kaum nach. Welchem Zweck mögen sie alle dienen, womit wurden die vielen tausend Gulden verdient, mit denen die Künste der Baumeister und Steinmetze entlöhnt wurden, die all die Arkaden, Simse und Reliefs erschufen?</p>

<p>Während du über die Piazza spazierst, denkst du an die unzähligen einfachen Bürger, reichen Händler und höchsten Würdenträger, deren Füße das Pflaster unter dir betreten haben. Hier versammelt sich das Volk, wenn der Doge seine Reden hält, wenn der Rat der Republik die neuesten Verordnungen verkündet und wenn die Condotierri ihre alljährliche Parade durchführen. Und wenn die größte Glasmesse hier stattfindet, wird gefeilscht, gelacht, geschmeichelt, verkauft, und in jedem Wort, in jedem Händedruck liegt der Geist Venlonas – einer Stadt, die auf Handel und Kunstfertigkeit aufgebaut ist.</p>

<p>Im Moment jedoch findet keines dieser Ereignisse statt. Du hast dich an der Weite des Platzes sattgesehen und wendest dich deinem nächsten Ziel zu.</p>